Guido Müller und Simone Neuser die Spitzenkandidaten für den Kreistag
Kreiswahlversammlung der Freien Demokraten: Natürlich war auf der gutbesuchten Kreiswahlversammlung der FDP Siegen-Wittgenstein im Haus der Siegerländer Wirtschaft das Ausscheiden aus dem Bundestag Thema. Aber die Liberalen zwischen Berleburg und Burbach schauen kämpferisch und optimistisch nach vorne. „Friedrich Merz beweist doch aktuell schon, was es bedeutet, dass es mit der FDP aktuell keine Wirtschaftspartei im Bundestag gibt. Die Sonderschulden in dreistelligen Milliardenbereich sind Wählerbetrug. Das werden die Wähler in Siegen-Wittgenstein bei der Kommunalwahl hoffentlich im Hinterkopf behalten“, betont der Kreisvorsitzende Dr. Andreas Weigel. Die Kommunalwahl findet am 14. September statt. Die FDP hat in den vergangenen Monaten sehr sorgfältig die Kandidaten für die 27 Wahlkreise ausgewählt. Das Team besteht aus Handwerkern, Ärzten, Rentnern, Betriebsräten, Studenten und. Unternehmern. Der jüngste Kandidat ist 18 Jahre, der älteste Bewerber 82 Jahre. Der Wahlversammlung schlug der Kreisvorsitzende Guido Müller (51) als Spitzenkandidaten vor.


Müller zum vierten Mal Spitzenkandidat der FDP
Müller führt bereits seit 2009 die Kreistagsfraktion und ist ein profilierter Kommunalpolitiker. In seiner Bewerberrede wirbt er für einen erneuten Versuch, eines Krankenhausverbundes: „Patientenversorgung vor Ort darf nicht zu einer Konkurrenzsituation und Abwerbung von medizinischem Personal vor Ort führen. Die Insolvenzen von Krankenhäusern ist keine abstrakte Bedrohung, sondern findet gerade in direkter Nachbarschaft in Altenkirchen statt. Auch unsere Krankenhäuser stehen vor Risiken. Die Kinderklinik ist ein Segen für alle Familien, aber sie ist und bleibt durch die Besonderheit der Bewertung von Kindern in der Patientenfinanzierung unterfinanziert“, erklärt der Familienvater. Die Delegierten wählten den selbstständigen PR-Berater aus Siegen zum vierten Mal in Folge zum Spitzenkandidaten.
Im Kreistag zeichnet er sich als guter Redner und Aktivposten der Debatten aus. Der Wirtschaftsliberale zeigt aber auch, dass man mit CDU und Grünen inhaltlich gut und vertrauensvoll zusammenarbeiten kann.


LWL-Kinder- und Jugendpsychiatrie dringend notwendig
Auf Platz zwei folgt mit Simone Neuser (45) aus Rudersdorf ein neues Gesicht für den Kreistag. Die Kauffrau warb um politisches Engagement für eine eigene und dringend notwendige Kinder- und Jugendpsychiatrie für Siegen-Wittgenstein. „Der LWL – der Landschaftsverband Westfalen-Lippe – macht sich einen schlanken Fuß. Dabei ist ein Ausbau der psychiatrischen Betreuung dringend geboten. Aktuell müssen die Kinder und Jugendlichen nach Herborn überwiesen werden, wenn Sie kurzfristig in stationäre Behandlung müssen. Wir würden die neue Einrichtung gerne im Umfeld der DRK-Kinderklinik ansiedeln“, erklärte sie der Versammlung. Dritter auf der Reserveliste wurde der Gosenbacher Peter Hanke (62), er ist aktuell stellvertretender Vorsitzender der Fraktion und vor allem für die Themen Wirtschaft und Verkehr zuständig. „Die Route 57 muss endlich mehr werden, als ein Schlagwort in den Sonntagsreden und Fahrt aufnehmen. Hier haben CDU und SPD eine trostlose Negativbilanz vorzuweisen. Es braucht klare Bekenntnisse, der Kreistag muss hier zum Tempomacher werden“, erklärt der pensionierte Soldat. In ihren Bewerberreden hielten die drei Kandidaten auch Plädoyers für mehr Kultur im Kreis und einen modernen Tourismus, der sich zuerst an die Menschen wendet, die hier leben und arbeiten. Aus diesem Grund soll auch die geplante Talsperre in Berleburg stärker touristisch erschlossen werden.


500.000 EUR Fördertopf für die Vereine in Siegen-Wittgenstein
Vierter im Bunde soll Hans Peter Kunz (50) werden. Der gebürtige Neunkirchener (heute Siegen) ist Unternehmer im IT-Bereich. Er ist versierter Haushaltspolitiker und rügt den laschen Umgang der Kreisverwaltung bei den freiwilligen Leistungen und den stetig neuen Auswüchsen bei der Stellenmehrung im Kreishaus. Als weiteres neues Gesicht wurde Pia Lück Klaas (53) aus Freudenberg auf Platz fünf nominiert. Sie ist erfahren in der Gesundheitspolitik und im Ehrenamt. Die Liberalen schlagen vor, dass für die Vereine in Siegen-Wittgenstein ein Fonds in Höhe von 500.000 EUR aufgelegt wird, der die Vereine unterstützen soll, damit Übungs- und Gruppenleiter fair bezahlt werden können: „Ehrenamt muss man sich leisten können“, erklärt sie. „Wir wollen, dass die große Vereinsstruktur und hohe Qualität in Siegen-Wittgenstein erhalten bleiben. Gute Vereinsarbeit ist beste Sozialpolitik. Wir wollen, dass die Region hier Vorreiter wird.“ Sie ist neben ihrem Job als Diplom-Ingenieurin und Technische Betriebswirtin auch als Fußballjugendtrainerin in Freudenberg bekannt.
Listenplätze 1 bis 10:
- Guido Müller
- Simone Neuser
- Peter Hanke
- Hans Peter Kunz
- Pia Lück Klaas
- Dr. Andreas Weigel
- Carsten Weiand
- Oliwier Slowik
- Doris Benfer
- Regina Schoew