Wie sieht denn nun das neue Konzept Siegtal Pur aus?

Die FDP-Kreistagsfraktion hat einen Vorstoß unternommen, das Thema Siegtal Pur für 2025 zeitnah zu klären. Dieses Jahr war vom Landrat die Teilnahme seitens des Kreises Siegen-Wittgenstein abgesagt worden, weil ihn die Politik zum Sparen zwang und keine zusätzlichen Gelder für eine Teilnahme bewilligte. Eine Absage hat die Politik allerdings nicht gefordert. Nachdem der Ärger im Kreistag nun langsam einer sachlichen Diskussion weicht, erinnert die FDP an den Vorschlag der Verwaltung, ein neues Konzept für Siegtal Pur zu entwickeln. „Wir sind guter Dinge, dass es für 2025 eine breite Zustimmung geben kann, wenn das Konzept überzeugt und die Kosten im Rahmen bleiben oder auf mehr Schultern verteilt werden können“, erklärt Fraktionschef Guido Müller. Von dem neuen Konzept hat der Kreistag allerdings bislang nichts erfahren. Damit die Ideen im Lichte der anstehenden Haushaltsberatungen bewertet werden können, reagiert die FDP nun mit entsprechender Anfrage.

Woher kommen die hohen Kosten?

Gut 90.000 EUR sollte der Zuschussbedarf allein in diesem Jahr sein, ein Großteil davon für Aufgaben des Landesbetriebs Straßen für Absperrungen und Sicherung auf der HTS und am Ziegenbergtunnel. Eine Menge Geld für ein paar Stunden Fahrvergnügen. Vom Landrat will man wissen, ob die Wegführung weiter über die HTS oder kostengünstiger durchs Siegtal erfolgen wird. Die Liberalen wollen auch mehr über die genauen Kosten erfahren, die Straßen NRW erhebt und wie sich diese im Stundenaufwand zusammensetzen. „Die stolze Summe von 90.000 EUR muss ja mit einem realen Stunden- sowie Arbeitsaufwand und nicht nur mit pauschalen Gebühren zu belegen sein“, erklärt Fraktions-Vize Peter Hanke. In wenigen Tagen soll der neue Haushalt vorgestellt werden. Interessant dürfte werden, wie und wie hoch Siegtal Pur dort eingepreist ist und ob ein Teil der Kosten durch Sponsoring oder Einbindung der Kommunen reduziert werden kann.

„Wirklich Werbung für unsere Heimat“

Ein weiteres wichtiges Thema für die FDP ist eine Einbindung von Kultur und Touristik bei Siegtal Pur. „Wenn man den Fahrradtag wirklich erfolgreich als Regionalmarketing und Werbung für die Region sehen will, dann liegt der gemeinsame Schulterschluss von Touristik, Kultur und Regionalmarketing doch nah. Allein ein paar Kilometer Schnellstraße zu „beradeln“, ist ja noch keine wirkliche Werbung für unsere Heimat. Es macht Sinn, die Verantwortlichen in den Bereichen stärker in die Planung einzubinden, damit das Event auch in der Vermarktung der Region ein Erfolg wird“, so Müller abschließend und spielt dabei auch auf den gerade eingeschlagenen Weg an, die Touristik im Kreis neu auszurichten. Apropos Erfolg: Immer wieder wird in der Politik der touristische Erfolg von Siegtal Pur in den Vordergrund gestellt. Die Liberalen wollen das genauer wissen und fragen beim Landrat nach, wie viel Geld durch Siegtal Pur wirklich in die Region fließt. Dazu muss es nach all den Jahren auch belastbare Zahlen geben. Auch wäre es interessant zu erfahren welche Vereine durch das Rad-Event die Chance erhalten, für ihre Vereinsaktivitäten Geld zu erwirtschaften. Auch das ist ein wichtiges Thema. So oder so, für die FDP ist klar: 2025 wird es Siegtal Pur wieder geben. Die Mehrheit im Kreistag zeichnet sich bei einem schlüssigen Konzept bereits ab.